KiBa-„Kirche des Monats Mai 2018“ in Berlin-Waidmannslust

Ein Bau von Kaisers Gnaden

Die Königin-Luise-Kirche im Berliner Bezirk Waidmannslust ist die „Kirche des Monats Mai 2018“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die monumentale Hallenkirche entstand 1912/13 unter dem Protektorat der Kaiserin Auguste Viktoria. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung KiBa fördert die derzeitige Sanierung des Kirchturms - eine Projektspende inklusive - mit 35.000 Euro.

Das preußische Herrscherhaus subventionierte den Bau der mittelalterlich anmutenden Backsteinkirche. Die hätte nach dem Willen der Gemeinde eigentlich den Namen „Freiheitskirche“ tragen sollen. Doch das, heißt es, habe das Konsistorium nicht gestattet. Erbaut wurde die Königin-Luise-Kirche von dem Architekten und königlichen Regierungsbaumeister Robert Leibnitz (1863-1929).

Der Sanierungsbedarf des Gebäudes wurde vor etwa drei Jahren unübersehbar. Mit dem Ziergiebel am Eingang fing alles an, berichtet Christian Gahlbeck, Mitglied im Gemeindekirchenrat: „Steine fielen herunter, die Kirchenbesucher waren akut gefährdet.“ Nachdem im vergangenen Jahr das gesamte Dach des Hauptschiffs instand gesetzt wurde, soll in diesem Frühling der knapp 42 Meter hohe Turm restauriert werden. Die Maßnahmen werden Dach und Fassade des Turms betreffen, außerdem das Dach des Chores, der Sakristei und des nördlichen Kirchenschiffs. Für diesen zweiten Bauabschnitt sind rund 234.000 Euro veranschlagt, insgesamt belaufen sich die Sanierungskosten auf mehr als 485.00 Euro.

Für die Finanzierung der Maßnahmen erhält die Kirchengemeinde auch die Unterstützung des eigens dafür gegründeten Fördervereins, dem 80 Mitglieder aus Waidmannslust und Umgebung angehören. „Schon für den ersten Bauabschnitt konnten wir 80.000 Euro durch Spenden und Beiträge zur Verfügung stellen“, sagt Christian Gahlbeck. Kirchenmusikalische Veranstaltungen, Vorträge und Aktionen beim Kiezfest: „Gemeinde und Verein bleiben hoch engagiert“.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 31 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,4 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.400 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.

Hannover, 2. Mai 2018
Pressestelle der EKD