„Kirche des Monats Juni 2023“ in Schaafsdorf
Wiederentdeckung eines Ortes für Gebet und Gemeinschaft
Die St. Antonius-Kirche im thüringischen Schaafsdorf ist die „Kirche des Monats Juni 2023“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Nachdem das Bauwerk jahrelang dem Verfall preisgegeben war, soll es nun instand gesetzt und als Ort für Gebet und Gemeinschaft erhalten werden. In diesem Jahr fördert die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung das Projekt mit 15.000 Euro.
In einem ersten Schritt ging es darum, den Kirchraum zu säubern und zu gewährleisten, dass er trocken bleibt. „Jetzt sind die Tauben raus und das Dach ist dicht“, sagt Pfarrer Martin Weber. Nun sollen die Statik des Mauerwerks weiter gesichert und der Eingang barrierefrei gestaltet werden. 65.000 Euro sind für diesen Bauabschnitt veranschlagt; insgesamt geht man von Kosten in Höhe von knapp 300.000 Euro aus.
Die nach dem Heiligen Antonius benannte Dorfkirche stammt aus dem Jahr 1865. Sie ist aus Naturstein erbaut, neben dem dreischiffigen, auf quadratischem Grundriss stehenden Langhaus befindet sich ein hoher nördlicher Kirchturm mit seitlichen Anbauten. Seit den 1960er Jahren stand sie als Ruine leer; während der Corona-Pandemie konnte sie immerhin für die Aufnahme von Video-Andachten wieder genutzt werden.
„Besonders deutlich wird das Interesse der Schaafsdorfer an dem Kirchgebäude, wenn es um die Planung der konkreten Bauvorhaben geht“, sagt Weber. „Die Leute kommen zur Bauberatung dazu und beteiligen sich an den Konzepten zur künftigen Nutzung“. Klar sei, dass die Kirche ein geistlicher Raum bleibe. Weber könnte sie sich als „Ort für besondere Andachten“ vorstellen. Vorgesehen ist, in der Kirche zunächst einen ersten Raum zu schaffen, der genutzt werden kann. „Ob das jetzt erst einmal ein Hochbeet für Kräuter ist oder ein kleines Basketballfeld, haben wir noch nicht entschieden“, sagt Weber. Wichtig ist den Verantwortlichen, dass die Kirche nicht erst am Ende langer Instandsetzungsarbeiten wieder betreten werden kann. Pfarrer Weber sieht das pragmatisch: „Besser ein zu 20 Prozent genutztes Gebäude als eines, das zu 100 Prozent verfällt!“
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35,5 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von mehr als einer Million Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.
Hannover, 5. Juni 2023
Pressestelle der EKD