Gemeinsames Engagement der christlichen Kirchen
Christliche Friedhöfe unter dem Dach des Immateriellen Kulturerbes
Die evangelische und katholische Kirche betonen den Wert der Friedhofskultur für die Gesellschaft. Gemeinsam würdigen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) die christlichen Friedhöfe als tragende Säulen des Immateriellen Kulturerbes „Friedhofskultur in Deutschland“. Es gelte, diese Kulturräume im Sinne der UNESCO-Auszeichnung zu pflegen und weiterzuentwickeln. So sollen in diesem Jahr die kommenden Trauer- und Gedenktage auch im Zeichen des Immateriellen Kulturerbes stehen.
Gemeinsam mit dem Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur haben die Kirchen Anfang September in Berlin eine aktuelle Broschüre mit dem Titel „Christliche Friedhöfe unter dem Dach des Immateriellen Kulturerbes“ sowie eine Ausstellung zum Thema vorgestellt. Thematisiert werden nicht nur die vielseitigen Facetten dieses Kulturerbes – zum Beispiel in sozialer, historischer oder künstlerischer Sicht –, sondern vor allem auch die Bedeutung des Kulturraums Friedhof für Christinnen und Christen.
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, bezeichnete die Friedhöfe als „unverzichtbare Orte des menschlichen Lebens“, die zugleich „bedeutende Kulturorte“ seien. Die evangelische Kirche wolle „das Ihre tun, um gute, heilsame und schöne Traditionen zu bewahren und zugleich neue Wege der Trauer- und Gedenkkultur zu eröffnen, damit das Kult- und Kulturgut Friedhof eine gute Zukunft hat“.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, würdigte Friedhöfe als Orte der Glaubenshoffnung, die „voller Frieden sind“ und „die gut tun“. Zugleich seien Friedhöfe Orte, „die Sorgsamkeit verkörpern und die unserer besonderen Sorgsamkeit bedürfen“. Er forderte dazu auf, sich dafür zu engagieren, dass „die leise Sprache der Friedhöfe nicht untergeht im Mahlstrom der Umbrüche unserer Zeit“. Das Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur ist der offizielle Partner der Deutschen UNESCO-Kommission für dieses Kulturerbe. Dessen Geschäftsführer, Tobias Pehle, betonte anlässlich der Vorstellung, dass „unsere Friedhofslandschaft ohne die christlichen Friedhöfe nicht denkbar ist“. Diese Friedhöfe seien somit untrennbar mit dem Immateriellen Kulturerbe „Friedhofskultur in Deutschland“ verbunden.
Die Auszeichnung als Immaterielles Kulturerbe zielt nicht nur auf die Pflege und den Erhalt der entsprechenden Kulturformen ab, sondern vor allem auf deren zeitgerechte Weiterentwicklung. Dieser Aufgabe wollen sich die Kirchen zusammen mit Partnern wie dem Kuratorium künftig verstärkt stellen. Ziel sei es, die Bedeutung der Friedhofskultur für unsere Gesellschaft deutlich herauszustellen und somit auch einen Beitrag zum Erhalt der christlichen Friedhöfe zu leisten.
Dazu ist es zunächst wichtig, über den kulturellen Wert der christlichen Friedhöfe unter dem Dach der UNESCO-Auszeichnung zu informieren. Deshalb sollen an möglichst vielen Friedhöfen entsprechende Hinweistafeln angebracht werden. Für die Kirchengemeinden gibt es darüber hinaus umfassende Informationsbroschüren. Zudem haben Kirchen und Kuratorium eine Wanderausstellung erarbeitet, die zunächst vor allem in kirchlichen Bildungseinrichtungen den Bekanntheitsgrad dieses Kulturerbes steigern soll. Nicht zuletzt wird das Immaterielle Erbe Friedhofskultur in Deutschland auch an den kommenden Trauer- und Gedenktagen in den Kirchen thematisiert.
Pressestelle der EKD