Mobile Kirche für den Kirchenkreis Gera wird eingeweiht
Einsatz an Orten wie Parkplätze, Märkte und Wiesen
Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Gera erhält eine Mobile Kirche. Sie wird am Sonntag Judika (3. April) um 14 Uhr in einem Gottesdienst auf dem Sportplatz Kleinfalke eingeweiht. In der Kirche sollen zukünftig Gottesdienste, Konzerte und Andachten stattfinden – in Orten, die nicht über eine eigene Kirche verfügen sowie an ungewöhnlichen Stellen wie Parkplätzen, Märkten oder Streuobstwiesen. Das mobile Gotteshaus wurde von Studierenden der TU Dresden entworfen, geplant und gebaut.
Geplant sind Gottesdienste zu Höhepunkten im Kirchenkreis Gera sowie weitere regelmäßige Einsätze in der Region. Darüber hinaus kann die mobile Kapelle von Kirchengemeinden, Verbänden oder kirchlichen Einrichtungen aus dem gesamten Gebiet der EKM ausgeliehen werden.
„Mit der mobilen Kirche wollen wir Kirche, wollen wir die frohe Botschaft zu den Menschen bringen“, sagt Michael Schlegel, Pfarrer in Gera-Lusan. Er hat die Entstehung und den Bau begleitet. Mit der Kirche an ungewöhnlichen und überraschenden Orten präsent zu sein und nicht hinter Kirchenmauern auf das Kommen von Menschen zu warten, sei eine Motivation des Kirchenkreises gewesen, sich für das Projekt zu engagieren.
Die Holz-Stoff-Konstruktion erinnert an das Zelt-Heiligtum des Volkes Israel, wie es im Alten Testament erwähnt wird. Die Kapelle kann von zwei Personen innerhalb einer Stunde in mehreren Varianten aufgebaut werden und bietet im Inneren Platz für bis zu 30 Personen. Das Mobiliar sowie die gesamte Konstruktion kann zerlegt und in der Unterkonstruktion der mobilen Kirche auf einem Pkw-Anhänger verstaut werden. Partner, die das studentische Projekt finanzierten sowie begleiteten, waren die Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA), die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sowie das „EKD-Institut für Kirchbau und kirchliche Kunst der Gegenwart“ an der Philipps-Universität Marburg.
Initiator war der Dresdner Architekt und Dozent Uwe Kirst. Für ein Projekt am Lehrstuhl „Entwerfen und Konstruieren“ der Fakultät für Architektur der TU Dresden sollte ein mobiler Andachts- oder Meditationsraum entstehen. Aus einem von der EKM ausgeschriebenen Wettbewerb ging eine zeltartige Holzkonstruktion als Siegerentwurf hervor. Eine Anforderung an das mobile Gotteshaus war, dass sie auf einem Pkw-Anhänger Platz findet und nicht länger als achteinhalb sowie nicht breiter als zweieinhalb Meter ist.
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Pressestelle Thüringen