„Der Pfarrer vom Jahrmarkt“
Reportage im neuen Stiftungsrundbrief
Torsten Heinrich hat eine ungewöhnliche Aufgabe: Er ist Schaustellerseelsorger. Um die Mitglieder seiner Gemeinde zu treffen, reist er immer dorthin, wo sie gerade ihre Buden, Fahrgeschäfte und Wohnwagen aufgestellt haben und arbeiten. Wir haben ihn im Rahmen unserer Reportage im neuen Stiftungsrundbrief begleitet – das und mehr in „KiBa aktuell“ 4/2022.
„Ich treffe meine Gemeindemitglieder nicht auf dem Kirchplatz, sondern an der Bude oder beim Autoscooter“, sagt Heinrich. Die Gemeinde der „Reisenden“ in Deutschland, wie sich Schaustellerinnen, Zirkusleute und Puppenspieler stolz nennen, ist groß. Rund 23.000 Mitglieder umfasst sie schätzungsweise. Seit etwa 60 Jahren gibt es für sie die Circus und Schaustellerseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Torsten Heinrich ist deren einziger hauptamtlicher Mitarbeiter.
Als er sich vor sieben Jahren als leitender Schaustellerseelsorger bewarb, war er Jugendpfarrer in Leipzig. Die Stellenausschreibung hatte ihn gereizt. – „Ich arbeite gern situationsbezogen, kreativ. Liturgische Feinheiten sind nicht mein Ding“, sagt der 60Jährige, der mittlerweile in der Nähe von Frankfurt wohnt.
„Es ist so wichtig, dass der Pfarrer zu uns kommt, wo wir gerade sind, und uns begleitet. Ich bin dankbar und stolz, dass wir einen Jahrmarktspastor haben.“, sagt Pamela Ahrend. Vergangenes Jahr hat Pfarrer Heinrich ihren Sohn konfirmiert und das Baby ihrer Nichte getauft.
Porträt: Begeistert für ferne Galaxien und die Kirche am Ort
In ganz anderen Sphären ist dagegen Heino Falcke unterwegs: Er ist Professor für Radioastronomie in Nimwegen und Prädikant der evangelischen Gemeinde in Frechen bei Köln. Als Forscher ist er herausragend, als Gemeindeglied hoch engagiert. Kein Widerspruch für den 56-Jährigen, der verstehen will und verstanden werden möchte. Ein Treffen im rheinischen Teil der Milchstraße.
Kolumne von Annette Kurschus
„In einer Welt ohne Kirchen möchte ich nicht leben“ – die Frau, die das sagt, ist Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Vorsitzende des Rates der EKD. Eine „heilsam fremde Welt“ sei das, wenn man eine Kirche betritt, schreibt sie in der KiBa-Kolumne. „Ich atme die Hoffnung derer ein, die unter diesem Dach gesungen und gebetet haben. Das berührt auch diejenigen, die selbst das Singen und Beten verlernt oder aufgegeben haben.“
Knaben, KiBa & Konzert
In der Titelgeschichte erinnern wir uns an den Knabenchor Unser Lieben Frauen aus Bremen, der für die KiBa durch Mecklenburg-Vorpommern gereist ist und Benefizkonzerte für Kirchen gesungen hat. Das hat allen Beteiligten so viel Freude bereitet, dass im kommenden Jahr eine Wiederauflage geplant ist. Diesmal geht es über Pfingsten nach Thüringen.
…und außerdem…
Auf der letzten Seite haben wir wieder ein Rätsel zusammengestellt, bei dem es attraktive Preise zu gewinnen gibt – z.B. ein Kurzurlaub in einem Vier-Sterne-Hotel in München für zwei Personen. Unsere Abonennten haben den Stiftungsrundbrief Mitte September im Briefkasten. Sie gehören noch nicht dazu? Dann schreiben Sie ans Stiftungsbüro (oder rufen uns an). Wir schicken Ihnen „KiBa aktuell“ gerne kostenlos zu. Ansonsten gibt es den Rundbrief natürlich auch digital zum Herunterladen.