Evangelischer Kirchbautag vom 19. bis 22. September in Erfurt

Motto „Aufgeschlossen – Kirche als öffentlicher Raum“

Vom 19. bis 22. September findet der 29. Evangelische Kirchbautag in Erfurt statt. Erwartet werden rund 500 Gäste aus ganz Deutschland und dem Ausland. Unter dem Thema „Aufgeschlossen – Kirche als öffentlicher Raum“ sind an verschiedenen Orten Stadterkundungen, Vorträge, Exkursionen, Kulturveranstaltungen, Workshops und Gespräche zur Rolle der Kirchen in Städten und der ländlichen Region geplant. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wurde als Gastgeberkirche im Zusammenhang mit dem Ideenaufruf „500 Kirchen 500 Ideen – Querdenker gesucht“, den „Erprobungsräumen“ und der Initiative „Offene Kirchen“  ausgewählt. Programm und Anmeldung: www.kirchbautag.de.

„Wir wollen darüber diskutieren, wie Kirchen aufgeschlossen und öffentlich genutzt werden können. Die EKM ist im Blick auf zukunftsorientiertes Handeln mit ihren Projekten deutschlandweit in einer Vorreiterrolle und hat trotz schwieriger Bedingungen bereits einiges vorzuweisen. Das wollen wir gern zeigen“, sagt Elke Bergt. „Wir versuchen, Kirchengebäude als Zeichen des Glaubens aber auch als öffentliche Orte wieder stärker in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Das Querdenkerprojekt hat gezeigt, dass es an Ideen nicht mangelt. Schwieriger ist es oft, Gemeinden zu ermutigen, Neues zu wagen. Auch die gewünschte Akzeptanz in den Dörfern und Städten ist nicht selbstverständlich. Das Bild von Kirche und kirchlichem Leben ist an vielen Stellen ein eher traditionelles. Trotzdem ist es möglich, Zukunftsweisendes umzusetzen“, so Bergt.

„An vielfältigen Projektbeispielen unter anderem zu den Themen Natur, Her(r)berge, Kunst, Gesundheit, können Reichweite, Grenzen und internationale Relevanz einer öffentlichen Nutzung diskutiert werden“, sagt Marion Müller, Beauftragte der EKM für den Kirchbautag.

Der Kirchbautag startet am Donnerstag, 19. September, mit Erfurter Stadterkundungen, gefolgt vom Eröffnungsgottesdienst mit Predigt des künftigen Landesbischofs Friedrich Kramer und einem Gemeinschaftsabend mit regionalen Kostproben aus der Heimat der Gäste und Gastgeber. Am Freitag folgt nach einer Andacht eine thematische Einführung. Ideen aus dem Projekt „Querdenker“ von EKM und IBA Thüringen werden vorgestellt und mit internationaler Relevanz gespiegelt. Susanne Dähner vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hält einen Vortrag zur Rolle der Kirchen und Kirchengebäude im demografischen Wandel in Deutschland und in Europa.

„Das Thema schwindender Mitglieder und die Frage nach dem Umgang mit vielleicht nicht mehr benötigten und verschlossenen Kirchengebäuden haben nicht nur die Kirchen in Deutschland, sondern auch unsere europäischen Nachbarn. Eine Öffnung der Kirchen wird dabei nicht ohne die Ideen und das Engagement der Zivilgesellschaft zu schaffen sein“, betont Elke Bergt. Am Nachmittag werden bei Exkursionen spannende Umsetzungen an 14 Orten in Thüringen besichtigt. Am Abend laden EKM und Freistaat Thüringen zum Gespräch im Theater zum Thema „Aufgeschlossen“ ein, es diskutieren unter anderem Prof. Benjamin-Immanuel Hoff, Thüringer Minister für Kultur, Europa- und Bundesangelegenheiten, Prof. Andreas Barner, Präsident des Kirchbautages, und Friedrich Kramer. Ein Poetry Slam mit Bo Wimmer und Musik der Nerly Big Band ergänzen das Programm.

Am Samstag stehen Workshops mit der Möglichkeit zu Gespräch und Austausch zur Auswahl, außerdem sind Vorträge zum Thema „Kirche als öffentlicher Raum“ mit Referenten aus den Bereichen Philosophie, Architektur, Medien und Theologie geplant. Am Abend werden die Preise des bundesweiten Wettbewerbs „Die Kirche in unserem Dorf“ verliehen, gleichzeitig ist dazu eine Ausstellung in der Predigerkirche zu sehen. Mit einem Abschlussgottesdienst am Sonntagmorgen in der Augustinerkirche endet der Kirchbautag.

Hintergrund:
1949 begründet, findet der Kirchbautag im drei- bis fünf-jährigen Rhythmus bei wechselnden Gastgeberkirchen der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) statt. Auf dem Gebiet der heutigen EKM wurde 1996 in Magdeburg/Zerbst und 1954 in Erfurt dazu eingeladen. Inhalt sind qualifiziertes und sachgerechtes Bauen sowie Impulse für gemeindliche Arbeit und ihre Perspektiven. Teilnehmende sind vor allem Pfarrer und Pfarrerinnen, kirchenleitende Personen, Mitarbeitende von Bauämtern und Architekturbüros, Künstler, Studierende und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland