Neues Geläut für die Stadtkirche Greiffenberg
Es ist des einen Freud und des anderen Leid: zu Pfingsten 2021 wurde die Versöhnungskirche in Essen-Rüttenscheid aufgegeben. Doch ihre vier Bronzeglocken haben Zukunft. Sie läuten jetzt in der Stadtkirche zu Greiffenberg in der brandenburgischen Uckermark.
Erst vor zwei Jahren konnte die Instandsetzung des Greiffenberger Kirchturms in der Brandenburger Uckermark begonnen werden – der hatte 2017 so gravierende Schäden aufgewiesen, dass überhaupt nicht mehr geläutet werden durfte. Dass der Turm überhaupt noch stand, sei ein Wunder, schrieb damals die Märkische Oderzeitung (auch wir haben bereichtet).
Inzwischen sieht die Situation ganz anders aus. Mitte Oktober kamen zahlreiche Menschen vor die Stadtkirche um mit eigenen Augen zu beobachten, wie ein gewaltiger Kran vier mächtige Glocken durch ein Loch im Dach nach oben hievte. So etwas kann man nicht alle Tage sehen, das fanden vor allem die Kinder aus der örtlichen Kita großartig. Zuvor hatte die Gemeinde eine festliche Andacht zur Ankunft der neuen Glocken gefeiert.
Neues Geläut für die Stadtkirche Greiffenberg (c) Bernd Janowski
Neues Geläut für die Stadtkirche Greiffenberg (c) Bernd Janowski
Neues Geläut für die Stadtkirche Greiffenberg (c) Bernd Janowski
Seit 1964 hingen die Bronzeglocken im Turm der Versöhnungskirche in Essen-Rüttenscheid. Dem Greiffenberger Gemeindemitglied Joachim Killus ist es zu verdanken, dass das Geläut in die Uckermark umziehen konnte. Bislang haben zwei Stahlgussglocken aus den 1920er Jahren in Greiffenberg geläutet, deren Zeit allmählich abzulaufen drohte. Stahlglocken haben gegenüber Bronzeglocken aufgrund von Korrosion eine viel kürzere Lebensdauer, außerdem können sie klanglich nicht mit der Bronzeversion mithalten: Der Anschlag klingt härter, die Abklingdauer ist viel geringer. Meist wurden Stahlglocken als Ersatz für in den Weltkriegen zu Kriegszwecken beschlagnahmten Bronzeglocken genutzt.
Noch sind in Greiffenberg etliche Arbeiten am Turm zu erledigen, aber der Abschluss der Arbeiten ist bereits in Sichtweite. Die Stiftung KiBa hat die Sanierung über die Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen unterstützt, weitere Gelder kamen von Kirchenkreis, Landeskirche, dem Land Brandenburg, dem Landkreis Uckermark und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
An Heiligabend soll das neue vierstimmige Geläut erstmals zu hören sein und die Menschen zum Weihnachtsgottesdienst rufen.
- Fotostrecke zur Ankunft der Glocken
Bereitgestellt vom Kirchenkreis Uckermark