„Die mit dem Schloss“
Mit dem Förderverein zur Schlosskirche Dresden-Lockwitz
Als einzige evangelische Kirche Dresdens ist sie mit einem Schloss baulich verbunden. Als Verbindungsglied zum Gutsherrenschloss dient der 37m hohe Turm mit barocker Haube, der ursprünglich den westlichen Trakt der Schlossanlage bildete.
Die Geschichte der Lockwitzer Kirche reicht bis in das 13. Jhd. zurück. Nach der Reformation wurde die alte katholische Kapelle 1539 geschlossen. Hofmarschall Johann Georg von Osterhausen war es, der diesen Bau 1622 quasi wiederentdeckte und als Kirche für die neu gegründete lutherische Gemeinde herrichten ließ.
Die Verbindung zwischen Schloss und Kirche entstand zwischen 1699 und 1703 unter der Ägide von Geheimrat Gotthelf Friedrich von Schönberg (1631–1708), der das Rittergut Lockwitz 1690 erworben hatte. Die Kirche befindet sich heute im östlichen Teil des Schlosses.
Rund 400 Menschen haben im Inneren der Kirche Platz. Eine zweigeschossige Empore im Norden und Süden sowie die Orgelempore im Osten prägen den Raum. Das Instrument ist ein Werk der Fa. Jehmlich und wurde 1939 mit 1.284 Pfeifen auf 23 klingenden Registern erbaut, wobei man auch Pfeifen aus der Vorgängerorgel (Schröter/Jahn) von 1885 übernommen hat.
Bemerkenswert ist der Altar aus Sandstein, der um 1660 gefertigt wurde. Den Sockel ziert ein Abendmahlsrelief von 1823, das an den Seiten von Darstellungen der Taufe Christi und Mariä Verkündigung geziert sind. Ursprünglich geht der Altar auf ein Epitaph des Dresdner Bildhauers Wenzel Lindener zurück. In der Patronatsloge befinden sich die beiden gemalten Epitaphien für Helene von Haugwitz († 1622) und Hans Georg von Osterhausen († 1627).
Bereits im August 1700 wurden nach dem barocken Umbau der Lockwitzer Schlosskirche erstmals die Glocken im Kirchturm geläutet. Zu Beginn des 1. Weltkriegs mussten die Bronzeglocken zu Kriegszwecken abgegeben werden, 1925 kamen drei stählerne Glocken aus eine Bochumer Glockengießerei nach Lockwitz.
Die Schlosskirche ist eins der jüngeren Förderprojekte der Stiftung, 2020 hat die KiBa die Sanierung von Dach und Fassade mit 10.000 Euro gefördert. 2018 hat die Schlosskirchengemeinde den Deutschen Fundraising-Preis für ihre Spendenaktion „Bring Licht herein!“ gewonnen – bis zur Sanierung 2017 gab es kein elektrisches Licht in der Kirche.
Der Stadtteil Lockwitz liegt im äußersten Südosten Dresdens. Markanter Blickfang ist die 65m hohe Lockwitztalbrücke mit der A17. All das können Sie im Rahmen der Mitgliederversammlung des KiBa-Fördervereins bei einem Besuch in Lockwitz mit eigenen Augen sehen.