St. Margarethenkirche Gotha
St. Margarethenkirche Gotha

„Die mit dem Eröffnungsgottesdienst“

St. Margarethenkirche Gotha

Die spätgotische Margarethenkirche am Neumarkt ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt. Sie wurde im ausgehenden 15. Jhd. auf den Fundamenten einer romanischen Basilika errichtet und ist heute noch in ihren wesentlichen Formen erhalten.

Bereits um 1522 kam die Reformation nach Gotha: Johann Langenhan, der Pfarrer von St. Margarethen machte seine Gemeinde zur ersten evangelisch-lutherischen Kirche Gothas. Das hatte gleich unmittelbare Folgen: die katholischen Geldgeber stellten die Finanzierung für den Bau des Kirchturms ein. Im „Gothaer Pfaffensturm“ kam es zu Übergriffen auf kirchliche Einrichtungen, dabei ging es um die Sonderstellung des katholischen Klerus. Dieser müsse bürgerliche Lasten mittragen, war eine der zentralen Forderungen der Reformation – Martin Luther hatte seine Ideen im April 1521 im Augustinerkloster zur Erfurt dargelegt. Ähnliche Vorfälle wie in Gotha gab es auch in Jena und Eisenach.

Friedrich Myconius kam auf Initiative Martin Luthers nach Gotha und wurde dort ab 1524 der erste Evangelische Superintendent. Unter seiner Ägide wurde der Turmbau 1531 wieder aufgenommen und 1542 abgeschlossen.
Mitte des 17. Jhds. verfiel St. Margarethen zusehends, zwei große Stadtbrände, Pest und Hungersnöte waren die Ursache. Ernst der Fromme aus dem Weimarer Zweig der ernestinischen Wettiner gründete 1640 das Herzogtum Sachsen-Gotha und kümmerte sich um den Wiederaufbau der Kirche. In dieser Zeit entstanden eine dreigeschossige Empore und ein Fürsten- und Ratsstand. Johann Moritz Weise erbaute eine neue Orgel. 

Zwischen 1725 und 1727 wurde die Kirche unter Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg umgebaut und barock überformt. Im ersten Weltkrieg musste die Gemeinde die Bronzeglocken abgeben, 1922 bekam die Kirche neue Glocken aus Stahl. 1944 wurde St. Margarethen bei Luftangriffen schwer beschädigt und erst 1952-55 wieder aufgebaut. Die Maßgabe dafür war, dass jeder Epoche ihren eigene Stil habe – am Ende wurde eine Entscheidung für die Spätgotik getroffen, wobei die barocken Zeugnisse erhalten geblieben sind. Der erste Gottesdienst nach dem zweiten Weltkrieg war die Feier der Christvesper 1953.

Aus der Werkstatt Schuke (Potsdam) stammt die Orgel. 1961 wurde das Instrument mit 36 Registern auf drei Manualen als opus 313 in das historische Gehäuse eingebaut. Seit September hängen wieder Bronzeglocken im Turm der Kirche, die alten Stahlglocken aus den 1920er Jahren waren kaputt und hatten ab 2014 schweigen müssen.

In der Margarethenkirche findet am Samstag, den 17. Juni, um 10:00 Uhr der Eröffnungsgottesdienst der Mitgliederversammlung des Fördervereins statt. Die Predigt hält Regionalbischof Tobias Schüfer (Erfurt), der auch Mitglied im Vorstand des Fördervereins ist.