St. Ägidii Kleinballhausen
St. Ägidii Kleinballhausen

„Die im Nordosten“

St. Ägidii Kleinballhausen

Gut fünf Kilometer von Bad Tennstedt entfernt liegt Kleinballhausen im fränkisch-thüringischen Altgau. Etwas weniger als eine Dreiviertelstunde braucht man von Gotha aus mit dem Auto für die Strecke. Die Geschichte des Ortes reicht fast 900 Jahre zurück – erwähnt werden ein Rittergut Kleinballhausen und ein gleichnamiges Schloss (das noch immer vorhanden ist). Von der einstigen Burg, die 1297 an das Erzbistum Mainz verpfändet wurde, sind heute aber nur noch die Gräben zu sehen.

Bis 1815 gehörte Klein Ballhausen zum kursächsischen Amt Weißensee, kam dann durch Beschluss auf dem Wiener Kongress zu Preußen und war bis 1994 Bestandteil der Provinz Sachsen im Regierungsbezirk Erfurt. Im Zuge der Bodenreform wurde das Gut Ballhausen samt Herrenhaus enteignet und auf Umsiedler und Bauern aufgeteilt.

St. Ägidii, am westlichen Rand des Klein Ballhausens gelegen, prägt das Ortsbild. Der Bau besteht aus einem langgestreckten Kirchenschiff und einem Kirchturm im Norden. Die Ursprünge der Vorgängerkirche gehen bis auf das 13. Jahrhundert zurück, die heutige Kirche wurde um 1500 errichtet. In der Ostwand des kleines Turms gibt es eine Rundbogenöffnung, die an die Reste des mittelalterlichen Bauwerks erinnern. Im 18. Jhd. wurde St. Ägidii barock umgebaut.

Die Kunstschätze der kleinen Natursteinkirche sind weit über die grenzen Thüringens hinaus bekannt. Dazu gehören der barocke Kanzelalter und das Flügelretabel mit seinen Halbrelieffiguren, die aus der Bauzeit der Kirche stammen. Etwas jünger, aus dem 16. Jhd., sind die Steinepitaphe (u.a. mit Christoph von Werthern in spanischer Tracht). An der Außenwand der Kirchturms ist ein handwerklich wunderschön gearbeitetes Relief zu sehen. Es ist auf 1496 datiert und zeigt die Kreuzigungsszene.

Die KiBa hat St. Ägidii schon dreimal gefördert, die aktuelle Maßnahme (Instandsetzung der baulichen Hülle) ist noch nicht abgeschlossen. Im Mai 2020 war das Gotteshaus die „KiBa-Kirche des Monats“. 2006 wurde das das Dach saniert – ebenfalls mit Hilfe der KiBa.

Bei einem Besuch im Rahmen der Mitgliederversammlung des Fördervereins können Sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass die Unterstützung der Stiftung KiBa in Kleinballhausen gut angelegt ist.