Schöne Kirchen in Berlin: die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt

Geschichte und Ursprung der Evangelischen Kirche

Die Geschichte des evangelischen Glaubens in Berlin reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die Reformation auch in der Mark Brandenburg Fuß fasste. Nachdem der damalige Kurfürst von Brandenburg, Joachim II., die evangelische Lehre im Jahr 1539 offiziell einführte, wurde rasch mit dem Bau der ersten evangelischen Gotteshäuser in Berlin begonnen. Heute zieren zahlreiche Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten das Stadtbild der bundesdeutschen Hauptstadt und laden zu beeindruckenden Entdeckungsreisen ein.

Über die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, kurz EKBO, war während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit der deutschen Teilung starken Belastungen ausgesetzt. Sie musste sich in diesen Zeiten den Einflüssen beider Regierungen widersetzen und ihrem Auftrag als christliche Institution gerecht werden. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die EKBO 2004 aus der Fusion der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz gegründet. Heute ist die EKBO mit etwa 1,3 Millionen Mitgliedern eine der größten evangelischen Landeskirchen Deutschlands und engagiert sich in vielen sozialen und kulturellen Projekten der Hauptstadtregion.

Schöne KiBa-Kirchen in Berlin

Die Zionskirche in Berlin-Mitte

Zionskirche in Berlin-Mitte

Zionskirche in Berlin-Mitte (c) Jan Siefke

Zionskirche in Berlin-Mitte

Zionskirche in Berlin-Mitte (c) Stefan Melchior

Zionskirche in Berlin-Mitte: Innenansicht

Zionskirche in Berlin-Mitte: Innenansicht (c) Michael Scheibel

Zionskirche in Berlin-Mitte: Innenansicht

Zionskirche in Berlin-Mitte: Innenansicht (c) Michael Scheibel

Zionskirche in Berlin-Mitte: Turmblick

Zionskirche in Berlin-Mitte: Turmblick (c) Szephan Brueckner

Zionskirche in Berlin-Mitte: Veranstaltung „30 Jahre 1989“

Zionskirche in Berlin-Mitte: Veranstaltung „30 Jahre 1989“ (c) Andre Wirsig

Zionskirche in Berlin-Mitte: Veranstaltung „30 Jahre 1989“

Zionskirche in Berlin-Mitte: Veranstaltung „30 Jahre 1989“ (c) Andre Wirsig

Der Bau der Zionskirche in Berlin-Mitte begann im Jahr 1861. Zunächst aus klammen Kassen finanziert – inklusive Baustopp seit dem Jahr 1866 – wurde die Zionskirche in Berlin nach den Plänen von August Orth aus Backstein und Terrakotta im Rundbogenstil entworfen und errichtet. Als nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 wieder Geld in die Kassen kam, wurde der Bau fortgesetzt. Bereits zwei Jahre später, 1873, wurde die Kirche vollendet.

Im Zweiten Weltkrieg wurden das Dach, der Altar, die Chorfenster und die Orgel zerstört, allerdings blieben erfreulicherweise das Mauerwerk, die Kanzel und der Taufstein erhalten. In den 1950er Jahren wurde die Kirche in vereinfachter Form restauriert.

Seit der Wiedervereinigung wurden weitreichende Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, um die in die Jahre gekommene Kirche wiederzubeleben. Die Stiftung KiBa leistete im Jahr 2022 ebenfalls einen wichtigen Beitrag, um die Zionskirche in Berlin-Mitte zu erhalten.

Gewusst: Ab Mitte der 1980er Jahre bot die Gemeinde Raum für oppositionelle Gruppen, wie beispielsweise der „Kirche von unten“-Bewegung. Somit spielte sie eine wichtige Rolle im kirchlichen Widerstand gegen das DDR-Regime.

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Die Alte Pfarrkirche in Berlin-Pankow

Alte Pfarrkirche in Berlin-Pankow

Alte Pfarrkirche in Berlin-Pankow

Alte Pfarrkirche in Berlin-Pankow

Alte Pfarrkirche in Berlin-Pankow

Die Alte Pfarrkirche in Berlin-Pankow – ehemals Evangelische Dorfkirche Pankow – wird auch Kirche zum Heiligen Kreuz genannt und wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt. Sie ist das älteste erhaltene Gebäude in Pankow. Die notwendige Vergrößerung, die sich aus dem Zuzug wohlhabender Berliner nach Pankow im 19. Jahrhundert ergab, wurde durch den preußischen Baumeister Friedrich August Stüler durchgeführt. Anstatt die Kirche abzureißen und ein neues, größeres Gebäude zu errichten, nahm er die vorhandene Architektur der Pfarrkirche und erweiterte die Räumlichkeiten, sodass genügend Gläubige und Besuchende Platz finden. In ihrer heutigen Gestalt wurde die Kirche am 15. Juli 1859 eingeweiht.

Nach großen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche in den 1950er Jahren wiederaufgebaut und 2008/2009 von außen sowie von innen saniert. Bereits 2006 leistete die Stiftung KiBa dank zahlreicher Spenderinnen und Spender einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Alten Pfarrkirche in Berlin-Pankow. Somit zieren heute wieder barocke Altäre, Gemälde und Skulpturen das Innere der Kirche. Neben den beeindruckenden Fresken aus dem 19. Jahrhundert ist der Hauptaltar, der mit prächtigen, vergoldeten Holzschnitzereien verziert ist, der bedeutendste Barockaltar Berlins.

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Die St. Marienkirche am Berliner Fernsehturm

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Ulrich Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Ulrich Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Ulrich Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Kerstin Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Ulrich Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Ulrich Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Ulrich Hacke

Berlin St. Marienkirche

Berlin St. Marienkirche (c) Kerstin Hacke

Die St. Marienkirche liegt im Park am Fernsehturm in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz. Sie ist eine Gemeinde- und Citykirche sowie die Predigtstätte des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Obwohl die Kirche erstmals im Jahr 1292 urkundlich erwähnt wird, schätzen Experten ihren Bau in das Jahr 1270. Ihre Fertigstellung erfolgte allerdings erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Das gotische Kirchengebäude wurde als sechsjochige, dreischiffige Hallenkirche konzipiert.

In den Jahren 1893 bis 1895 restaurierte und erneuerte man die Kirche umfassend. Während die St. Marienkirche bis 1945 den eng bebauten Stadtraum am ehemaligen Neuen Markt dominierte, steht sie heute als Solitärbau in einem von mehrgeschossigen Neubauten umgebenen großzügigen Freiraum, der vom 1969 eröffneten Fernsehturm überragt wird. Heute ist sie die letzte verbliebene Zeugin des historischen Berliner Stadtkerns.

Die St. Marienkirche birgt einen kostbaren Schatz von 90 Kunstwerken, darunter 40 Gemälde, die die Entwicklung der Berliner Kunst vom 15. bis zum 20. Jahrhundert dokumentieren. Damit die St. Marienkirche weiterhin erhalten bleibt, unterstützte die Stiftung KiBa das Kirchengebäude in den Jahren 2005, 2006 und 2010 mit tatkräftigen Spenden.

Unser Tipp: Besuchen Sie bei einem Weihnachtsausflug nach Berlin gegen 22 Uhr das traditionelle Orgelkonzert inklusive Bibellesungen.

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Weitere schöne evangelische Kirchen in Berlin

Die Heilandskirche der Evangelischen Kirchengemeinde in Berlin-Tiergarten

Das eher ländlich geprägte Berlin-Moabit der 1830er Jahre wandelte sich durch Industrialisierungsschübe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871. Die Bevölkerung wuchs infolge des Zuzugs von Arbeitern, die in den neu entstehenden Fabrikanlagen arbeiteten. Um der wachsenden evangelischen Kirchengemeinde auch Platz zum Gebet und der Zusammenkunft zu bieten, wurde in den Jahren 1892 und 1894 die Heilandskirche gebaut. Durch einen schmalen Kirchturm mit einer Höhe von 91,5 Metern nahm diese schwindelerregende Ausmaße an.

Wie so viele der Berliner Kirchen blieb auch die Heilandskirche nicht von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs verschont: 1943 brannte der Dachstuhl und der Turmhelm komplett aus. Mit den Wiederaufbauarbeiten bis ins Jahr 1960 entstand ein heller, klarer und großzügiger Sakralraum, der heute charakteristische Stilelemente der 1950er Jahre aufweist. Zu den weiteren Highlights des Innenraums zählen definitiv die Altar-Bronzereliefs mit fünf Tafeln zu „Opfer“-Geschichten sowie die Orgel, die in ihrer Form einem Engel gleicht.

Im Jahr 2016 fusionierte die Kirchengemeinde Moabit West mit der St. Johannis-Gemeinde, der Erlöser-Gemeinde und der Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Gemeinde zur Evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten.

Seit 2018 wurden weitere Baumaßnahmen im und am Kirchengebäude umgesetzt. Dazu zählen ein barrierefreier Zugang zum Kirchenraum, die Neugestaltung der angrenzenden Außenanlagen und ein neues Beleuchtungskonzept.

Anschrift
  • Thusnelda-Allee 1, 10555 Berlin
    Berlin-Moabit, Berlin | Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • Website

Die Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt

Anfang des 18. Jahrhunderts begann die Berliner Hugenottengemeinde in Berlin-Mitte mit dem Bau der Französischen Friedrichstadtkirche direkt am Gendarmenmarkt. Dabei errichtete die Gemeinde das Gotteshaus mit ihrem handwerklichen Geschick und Know-how fast im Alleingang. Nach bereits vier Jahren wurde die Kirchweihe im Jahr 1705 begangen.

Seit 1935 beherbergt die Kirche außerdem das Hugenottenmuseum. Infolge von Bombardierungen im Jahr 1944 wurden sowohl das Kirchenschiff als auch die Turmkuppel zerstört. Ein umfassender Wiederaufbau sollte jedoch erst 1978 beginnen. Entsprechend des reformierten Gottesdienstverständnisses wurde das Innere der Kirche schlicht gehalten, ganz nach dem Leitbild: „Ein klarer Raum für klare Worte und klaren Klang“. Schließlich fanden zu Ostern 1983 wieder Gottesdienste statt.

Als sichtbares Highlight und auffälliger Blickfang dient die 2023 generalüberholte Orgel, die mit blattvergoldeten Schnitzwerken und einem Strahlenkranz als Symbol für das „Auge Gottes“ versehen ist.

Heute dient die Französische Friedrichstadtkirche zwei Kirchengemeinden als Gottesdienststätte: der Französischen Kirche zu Berlin und der Communauté protestante francophone de Berlin. Als sowohl repräsentativer als auch funktionaler Veranstaltungsort bietet das Innere der Kirche 500 Personen Platz für beispielsweise Konzerte, Lesungen und Tagungen.

Anschrift
  • Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin
    Berlin-Mitte, Berlin | Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • WebsiteAktuelle Gottesdienste

Parochialkirche in Berlin-Mitte

In Berlin-Mitte steht die älteste Kirche der reformierten Gemeinde Berlins: die Parochialkirche. Nahe des heutigen Berliner Rathauses, dem sogenannten Roten Rathaus, fand im Jahr 1695 die Grundsteinlegung statt. Bei ihrer Kirchweihe im Jahr 1703 war der Innenraum des dezenten Barockbaus hell verputzt und von niederländischen und italienischen Einflüssen geprägt.

Die Kirche trug im Volksmund den Spitznamen „Singuhrkirche“, da sich im Turm ein Glockenspiel, ein sogenanntes Carillon, befand. Die 37 Glocken erklungen stündlich und waren in ihrer Melodie äußerst flexibel. Außerdem endete das Spektakel mit einem Löwengebrüll. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Kirche mit ihrem berühmten Glockenspiel europaweit bekannt war und später teilweise sogar in Rundfunkübertragungen zu hören war.

1944 brannte die Kirche aus, wodurch das Glockenspiel mitsamt seiner Löwen in das Kirchenschiff fiel und zerstört wurde. Für den Wiederaufbau setzen die Architekten auf ein ruinöses Innendesign sowie auf ein Eisenkreuz aus Schrottteilen, was der Parochialkirche eine schlichte, aber dennoch besondere Schönheit verleiht. Dabei erhielt die Kirche ihr charakteristisches Glockenspiel zurück, das auf 52 Glocken erweitert wurde. Darüber hinaus wird die Kirche neben Gottesdiensten auch für Kunstauktionen oder Theateraufführungen genutzt.

Gewusst: Unter der Parochialkirche befindet sich seit jeher eine Gruft für wohlhabende Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde. Sie beherbergt rund 147 Särge. In ihnen befinden sich bis heute die mumifizierten Überreste der Bestatteten. Darüber hinaus sind die 25 erhaltenen Holztüren der Grabkammern der größte Bestand an originalen barocken Grabkammertüren Europas.

Anschrift

Der Berliner Dom

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Christoph Grundmann

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Ulrich Hacke

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Daniel Kalker

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Jürgen Marx

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Cornelia Müller

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Roanld Bottlender

Berliner Dom

Berliner Dom (c) Tilman vom Metzler

Der Berliner Dom ist eine imposante evangelische Kirche auf der Museumsinsel. Die Baugeschichte des Doms reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als an der Stelle der heutigen Kirche eine Kapelle errichtet wurde. Im Laufe der Zeit wurde das Gotteshaus mehrfach umgebaut und erweitert, bis schließlich zwischen 1894 und 1905 der heutige Dom im Stil der italienischen Hochrenaissance errichtet wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Berliner Dom schwer beschädigt und brannte fast vollständig aus. Nach Kriegsende begannen die Wiederaufbauarbeiten, die sich bis in die 1990er Jahre hinzogen. Dabei wurde der Dom nicht nur äußerlich wiederhergestellt, sondern auch die Innenausstattung einschließlich der prächtigen Kuppel.

Die Orgel des Berliner Doms wurde 1905 von der renommierten Firma Wilhelm Sauer erbaut und zählt zu den bedeutendsten Orgeln Deutschlands. Sie verfügt über 7268 Pfeifen und ist für ihren klaren, kraftvollen Klang bekannt. Heute dient der Berliner Dom nicht nur als Kirche, sondern auch als Veranstaltungsort für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen.

Anschrift
  • Karl-Liebknecht-Straße 1, 10178 Berlin
    Berlin-Mitte, Berlin | Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • WebsiteAktuelle Gottesdienste

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