Schöne Kirchen in Sachsen-Anhalt entdecken

Geschichte und Ursprung der Evangelischen Kirche in Sachsen-Anhalt

Die Geschichte der evangelischen Kirche ist tief in Sachsen-Anhalt verwurzelt und ein Spiegelbild der vielfältigen religiösen Entwicklung der Region. Die Anfänge reichen bis zur Reformation im 16. Jahrhundert zurück, als Martin Luther mit seinen Thesen eine Bewegung auslöste, die die Kirche reformierte und zur Entstehung der evangelischen Konfession führte. Sachsen-Anhalt spielte dabei eine wichtige Rolle, da Martin Luther selbst aus Eisleben stammte und viele seiner reformatorischen Ideen hier ihren Ursprung hatten. Die evangelische Kirche in Sachsen-Anhalt durchlief im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Phasen, die von religiösen Veränderungen, politischen Umbrüchen und gesellschaftlichen Entwicklungen geprägt waren. Heute ist die Evangelische Kirche in Sachsen-Anhalt eine bedeutende religiöse und kulturelle Institution, die die Geschichte und Identität der Region entscheidend mitgeprägt hat.

Über die Evangelische Kirche Sachsen-Anhalt

Die Evangelische Kirche in Sachsen-Anhalt spielt eine wichtige Rolle im spirituellen und kulturellen Leben des Landes. Sie engagiert sich jedoch nicht nur in Gottesdiensten und geistlichen Angelegenheiten, sondern auch in sozialen, bildungspolitischen und karitativen Bereichen, darunter beispielsweise Jugendförderung und karitative Projekte. Damit trägt die evangelische Kirche aktiv zur Stärkung des Gemeinwesens und zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in Sachsen-Anhalt bei.

Schöne KiBa-Kirchen in Sachsen-Anhalt

St. Ambrosius in Magdeburg

St. Ambrosius in Magdeburg: Süd-Ansicht des 3. Bauabschnitts

St. Ambrosius in Magdeburg: Süd-Ansicht des 3. Bauabschnitts

St. Ambrosius in Magdeburg: Turmhelme

St. Ambrosius in Magdeburg: Turmhelme

St. Ambrosius in Magdeburg: Details in der Rippendecke im nördlichen Seitenschiff

St. Ambrosius in Magdeburg: Details in der Rippendecke im nördlichen Seitenschiff

St. Ambrosius in Magdeburg: Blick in Richtung Orgelempore

St. Ambrosius in Magdeburg: Blick in Richtung Orgelempore

St. Ambrosius in Magdeburg: Nordost-Ansicht

St. Ambrosius in Magdeburg: Nordost-Ansicht

St. Ambrosius in Magdeburg: Südseite

St. Ambrosius in Magdeburg: Südseite

Der Name des heiligen Ambrosius in Magdeburg tauchte das erste Mal im Jahr 1213 auf, als in einem Bericht die Zerstörung einer gleichnamigen Kapelle erwähnt wurde. Über die Jahrhunderte hinweg wurden mehrere Kirchenbauten errichtet und wieder zerstört. Die Grundsteinlegung der heutigen dreischiffigen Hallenkirche im neugotischen Stil war am 11. Juni 1875. Beeindruckend ist die zur Straße gewandte Doppelturmanlage mit dem dazwischenliegenden Eingangsportal. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche unbeschadet. Nach dem Fall der Berliner Mauer und der politischen Wende 1989 wurde die Kirche renoviert und im Jahr 1995 wieder für das Gemeindeleben freigegeben.

Das Innere der St. Ambrosius ist mit einem Kreuzrippengewölbe auf schlanken Rundpfeilern mit reichen Blattkapitellen versehen, die Apsis zeigt ein Sternrippengewölbe. Von der bauzeitlichen Ausstattung erhalten sind die Orgelempore sowie Sandsteinstufen. Der Raum präsentiert sich zurückgenommen. Ein besonderes Highlight der vergangenen Jahrhunderte ist eine Altarplatte aus dem Jahr 1363, die der damalige Erzbischof Dietrich stiftete.

In den Jahren 2016, 2018 und 2020 leistete die Stiftung KiBa entscheidende Unterstützung für den Erhalt von St. Ambrosius in Magdeburg. Durch großzügige Spenden trug sie maßgeblich dazu bei, dass Sanierungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten und die Zukunft der Kirche gesichert ist.

Gewusst: Der heilige Ambrosius ist der Schutzpatron der Bienen, Imker und Wachszieher.

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Die Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg - der Cranach-Altar

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg - der Cranach-Altar

Der Bau der Stadt- und Pfarrkirche St. Marien in der Lutherstadt Wittenberg fand in den Jahren 1281 bis 1285 statt. Fertiggestellt war die Kirche allerdings erst 1360 mit dem vollendeten Westbau. Seit dem 14. Jahrhundert prägt die Doppelturmfront das Stadtbild. Um 1411 wurde das Langhaus zu einer spätgotischen Hallenkirche erweitert. Im Jahr 1525 hielt dort Martin Luther die erste Heilige Messe in deutscher Sprache. Damit ist die St. Marien auch als die Mutterkirche der Reformation bekannt. Seit 1996 ist das Gotteshaus Teil des UNESCO-Welterbes.

Im Innenraum der Kirche finden sich heute noch Ausstattungsstücke aus der Zeit der Reformation. Das Altarretabel von Lucas Cranach d. Ä. und d. J. ist als einer der ersten großen Reformationsaltäre von besonderem Rang. An der südlichen Außenwand sichtbar ist die aus dem Hochmittelalter datierte plastisch-bildhafte Darstellung einer zeitgenössischen „Judensau“. Dieses antijudäische Motiv wurde im Mittelalter populär. Es war (teilweise bis heute) an öffentlichen Gebäuden und Kirchen zu sehen und sollte damals Juden verunglimpfen und verspotten. 1988 wurde im Auftrag der Stadtkirchengemeinde unterhalb der „Judensau“-Darstellung eine Gedenkplatte des Bildhauers Wieland Schmiedel in den Boden eingelassen, die der Erinnerungs- und Gedenkkultur dient und auf die historischen Folgen des Judenhasses aufmerksam machen soll.

Damit die Mutterkirche der Reformation weiterhin als Ort der Zusammenkunft und des Glaubens erhalten bleibt, leistete die Stiftung KiBa 2013 einen erheblichen Anteil, um wichtige Sanierungsarbeiten zu finanzieren.

Übrigens: Aus Anlass des Reformationsjubiläums wurde 2009 der „Luthergarten Wittenberg“ angelegt.

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Der Merseburger Dom

Der Bau der heute spätgotischen Hallenkirche begann am 18. Mai 1015. Niemand geringeres als der damalige Bischof Thietmar von Merseburg, einer der bedeutendsten Chronisten des Mittelalters, legte den Grundstein. Seit dem Jahr 1545 predigte Martin Luther im Merseburger Dom. In der Stadt setzte sich nach dem Tod des letzten katholischen Bischofs Michael Helding im Jahr 1561 endgültig die Reformation durch. Das Gotteshaus überstand die Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs mit Beschädigungen am Kapitelhaus und des Domchors. Gemeinsam mit dem Schloss und dem Schlossgarten in Merseburg ist der Dom Teil des Gesamtprojektes „Gartenträume Sachsen-Anhalt“.

Das Innere des Merseburger Doms ist trotz seines Alters reichlich ausgestattet. Besonders der Taufstein aus rotem Sandstein und der Altar stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Auch eine erste Orgel sowie zahlreiche Epitaphe und Grabmäler gehen auf diese Zeit zurück. Heute besitzt der Merseburger Dom eine der größten romantischen Orgeln Deutschlands. Die Domstiftsbibliothek und das dazugehörige Archiv blicken zurück auf eine mehr als 1.000-jährige Geschichte. Sie ist eine bedeutende Sammlung eindrucksvoller Zeugnisse der europäischen Kulturgeschichte mit einem Bestand von mehr als 10.000 Titeln.

Im Rahmen der Erhaltung des imposanten Merseburger Doms sammelte die Stiftung KiBa 2008 großzügige Spenden und finanzierte so den Fortbestand wichtiger Restaurierungsarbeiten.

Unser Tipp: Die sogenannte Fürstengruft im Merseburger Dom birgt 37 Särge der Herzoge von Sachsen-Merseburg (1656-1738) und ihrer Familien. Außerdem bietet der Merseburger Dom eine spannende Sonderführung zu den berühmten „Merseburger Zaubersprüchen“ an.

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Weitere schöne Kirchen in Sachsen-Anhalt

Die Dorfkirche in Lostau

Die Dorfkirche in Lostau wurde in den Jahren 1150 und 1200 aus Quarzit-Bruchsteinen als Wehrkirche errichtet. Sie gilt als Bau der Spätromanik und besitzt einen ausladenden, nach Westen orientierten Turm, der genauso breit ist, wie das Kirchenschiff. Das Gotteshaus wurde während des Dreißigjährigen Krieges stark in Mitleidenschaft gezogen und um das Jahr 1650 so hergerichtet, wie sie heute aussieht. Lediglich ein Fachwerkanbau aus dem Jahr 1700 wurde angebaut.

Die Decke des Kirchenschiffs ist flach und besteht aus sichtbaren Balken, die mit Brettern abgedeckt und teilweise mit Schablonenmalerei verziert sind. Ein runder Triumphbogen überspannt den Zugang vom Schiff zum Chor. Auf der Nord- und der Ostseite befinden sich Emporen, deren Verkleidung mit Ovalen verziert ist. Außerdem finden sich dort Sprichwörter. Altar, Kanzel und Emporen sind aus dem Jahr 1650, als die Kirche umfassend restauriert wurde. Der mit vier Löwen verzierte Taufstein stammt allerdings noch aus dem 12. Jahrhundert. Die ursprünglichen Glocken des Turmes aus dem Jahr 1715 wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen und erst 1920 durch eiserne Glocken ersetzt. Inzwischen sind die Glocken in die Jahre gekommen, wodurch Pläne entstanden sind, diese mit bronzenen Glocken auszutauschen.

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Die Pauluskirche in Halle an der Saale

Im Zuge der stetig wachsenden christlichen Gemeinden in Halle an der Saale wurde der Neubau einer großen Kirche immer dringender. Im Oktober 1900 wurde schließlich der Grundstein für den Bau der heutigen Pauluskirche gelegt. Bereits drei Jahre später wurde die Pauluskirche geweiht und für den Gottesdienst der gleichnamigen Gemeinde geöffnet. Der 60 Meter hohe Turm ragt aus der umliegenden, leicht erhobenen Grünanlage heraus und ist seit seiner Fertigstellung prägend für das Stadtbild.

In den Haupträumen besitzt die Kirche ein Kreuzrippengewölbe und in der Kuppel ein Sterngewölbe. Die Seitenemporen befinden sich in den Querhausflügeln, die Orgelempore direkt über dem Haupteingang. Die ursprüngliche Orgel von 1903 wurde 1969 durch eine Orgel aus der Halleschen Stephanuskirche ersetzt. Diese war 1893 von Rühlmann erbaut und 1942 umgebaut worden. Der Altarraum im Osten des Hauptschiffes ist mit umlaufenden Nischen und einem Taufbecken ausgestattet. Der Blockaltar aus Sandstein besaß ursprünglich einen marmornen Leuchteraufsatz mit Kreuz, der bei Renovierungsarbeiten 1972 entfernt wurde. Bei einer weiteren Restaurierung 2003 wurden die bei der Renovierung 1972 weiß übertünchten Malereien und Darstellungen im Altarraum und an den Emporenbrüstungen wiederhergestellt.

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St. Aegidii in Quedlinburg

Die heute spätgotische Hallenkirche St. Aegidii in Quedlinburg wurde 1179 erstmals erwähnt und gilt Überlieferungen nach als die älteste Kirche der Stadt. Ihre ältesten Bestandteile stammen noch aus romanischer und frühgotischer Zeit. Ursprünglich hatte das Gotteshaus zwei Türme, wobei der nördliche Turm bei einem Blitzeinschlag zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Der noch verbliebene Südturm ist 57 Meter hoch. Die Kirche ist St. Ägidius (640-710/724) gewidmet, einem der 14 Nothelfer und Patron der stillenden Mütter und Hirten. Das Gotteshaus war früher auch der heiligen Katharina und der heiligen Ottilia geweiht.

Den Innenraum der Kirche überdacht ein imposantes Tonnengewölbe aus Holz. Der gotische Flügelaltar stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und ist mit der Darstellung der Marienkrönung versehen. Er kam um 1700 aus der St. Benedikti-Kirche in Quedlinburg. Im Fenster hinter dem Altar befindet sich die älteste Glasmalerei der Stadt aus der gleichen Zeit. Es stellt den gekreuzigten Heiland dar, unter dem Maria und Magdalena zu sehen sind.

Übrigens: Im Glockenstuhl finden sich heute noch zahlreiche Inschriften aus der Bauzeit. Bei einem Turmaufstieg sind diese Epigraf zu bestaunen – Termin auf Anfrage beim Pfarramt.

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