Schöne Kirchen in Thüringen

Geschichte und Ursprung der Evangelischen Kirche in Thüringen

Die Anfänge der Evangelischen Kirche Thüringens gehen auf die Reformation im 16. Jahrhundert zurück. Die von Martin Luther maßgeblich vorangetriebene Reformation hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Region Thüringen. Luther selbst verbrachte einige Zeit in Erfurt, wo er Theologie studierte und seine reformatorischen Vorstellungen entwickelte. Diese Ideen fielen bei den Thüringern auf fruchtbaren Boden, vor allem in Städten wie Erfurt, Mühlhausen und Eisenach. Die Reformation führte zur Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland und Thüringen spielte dabei eine Schlüsselrolle. Heute ist die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) die größte evangelische Landeskirche in Thüringen und Sachsen-Anhalt und ist ein wichtiger Bestandteil der religiösen und kulturellen Identität der Region.

Über die Evangelische Kirche Thüringens

Die Evangelische Kirche in Thüringen ist eine bedeutende religiöse Institution in der Region. Mit ihrer großen Mitgliederzahl trägt sie wesentlich zur religiösen Vielfalt des Landes bei – nicht nur im geistlichen, sondern auch im sozialen und kulturellen Bereich. Sie engagiert sich aktiv in verschiedenen Projekten wie der Unterstützung Bedürftiger, der Bildungsförderung und der Förderung des interreligiösen Dialogs. Sie prägt das soziale und kulturelle Leben in Thüringen nachhaltig und ist eine wichtige Anlaufstelle für Gläubige und Interessierte.

Schöne KiBa-Kirchen in Thüringen

Die Lutherkirche in Erfurt

Lutherkirche in Erfurt

Lutherkirche in Erfurt

Lutherkirche in Erfurt

Lutherkirche in Erfurt

Lutherkirche in Erfurt

Lutherkirche in Erfurt

Erste Überlegungen zum Bau der Erfurter Lutherkirche gab es bereits anlässlich des 400. Geburtstages des Reformators im Jahr 1883, doch erst 1917 wurde der Grundstein gelegt. Gut vier Jahrzehnte später – genauer am 10. Dezember 1927 – wurde das nach Plänen des Berliner Architekten Peter Jürgensen errichtete Gotteshaus eingeweiht. 1983, also zum 500. Geburtstag des Reformators Martin Luther, wurde die Kirche umfassend renoviert. Heute überragt der 50 Meter hohe Turm den Erfurter Norden. Aufgrund ihrer Größe wird die Kirche auch gerne als Ort für Großveranstaltungen und Konzerte genutzt.

An der Nordseite erinnern die Originalfenster von Winfried Wendland an die „Väter der Diakonie“ Johann Hinrich Wichern und Friedrich Bodelschwingh. Die Orgel von 1928 stammt von Wilhelm Rühlmann. Im Turm hängen sechs Eisenhartgussglocken mit einem Gesamtgewicht von 12,5 Tonnen. Sie bilden das größte Nicht-Bronze-Geläut der Welt.

Im Jahr 2022 leistete die Stiftung KiBa einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Kirche und sammelte Spendengelder für die Finanzierung weiterer Sanierungsarbeiten.

Übrigens: Die Kirche ist Teil des Lutherweges. Je nachdem, auf welchem Abschnitt Sie sich befinden treffen Sie auf die Lutherkirche in Erfurt.

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Die Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal

Die Anfänge der Stadtkirche St. Marien reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Wegen zunehmender Baufälligkeit wurde das Gotteshaus zwischen 1724 und 1731 im barocken Stil neu errichtet, der erste Gottesdienst fand bereits 1726 statt. Zur Finanzierung des Neubaus von St. Marien im 18. Jahrhundert wurde damals eine Abgabe von einem Heller pro Maß Bier erhoben. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Innere der Kirche mehrfach restauriert und umgebaut. In den Jahren 1915/1916 wurde der Innenraum um Akzente des Jugendstils erweitert. In der Mitte des Chorraumes stehen heute der Altar und darüber die Kanzel, die bis 1972 als Kanzelaltar miteinander verbunden waren. Das Altarkruzifix stammt aus dem Jahr 1716, die Altarleuchter werden auf das Jahr 1613 datiert. Der älteste Teil der Kirche ist die von außen zugängliche Krypta von 1461, die als Grablege der Reichserbmarschälle zu Pappenheim diente. Ihre Gewölbedecke ist mit Malereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert verziert.

Damit die Kirche auch in Zukunft ein Ort der Zusammenkunft und des Miteinanders bleibt, sammelte die Stiftung KiBa im Jahr 2022 Spendengelder und trug einen maßgeblich Beitrag zum Erhalt der Stadtkirche St. Marien in Gräfenthal.

Gewusst: In den unsicheren Zeiten des Hoch- und Spätmittelalters wurde die Kirche von der Bevölkerung als Wehrkirche genutzt und im 14. und 15. Jahrhundert in die Burg- beziehungsweise Stadtbefestigung mit einbezogen. Der Turm diente sogar noch bis Anfang des 16. Jahrhunderts als Stadttor.

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Die Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Herderkirche St. Peter und Paul in Weimar

Die dreischiffige spätgotische Hallenkirche St. Peter und Paul war die evangelische Hauptkirche des Herzogtums Sachsen-Weimar und ist heute der bedeutendste Kirchenbau Weimars. Sie wurde zwischen 1245 und 1249 erbaut. Ihr bekanntester Pastor war Johann Gottfried Herder, der von 1776 bis 1803 auch als Superintendent der Kirche tätig war. Daher wird St. Peter und Paul im Volksmund auch „Herderkirche“ genannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Ab 1948 wurden die Trümmer beseitigt. Fünf Jahre später wurde sie erneut eingeweiht und steht seitdem den Gläubigen wieder als Ort des Gebets zur Verfügung. Seit 1998 gehört die Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“.

Der Innenraum des Gotteshauses besticht durch zahlreiche Besonderheiten und Highlights der kirchlichen Geschichte Weimars und ist mit seiner Ausstattung ein einzigartiges Zeugnis protestantischer Erinnerungs- und Bildkultur. Hierunter fällt vor allem das dreiflügelige Altarbild von Lucas Cranach dem Jüngeren aus den Jahren 1552 bis 1555. Es gilt heute als bedeutendes Kunstwerk der sächsisch-thüringischen Kunst des 16. Jahrhunderts. Glücklicherweise wurde der Cranach-Altar 1940 evakuiert und so vor den Zerstörungen der alliierten Luftangriffe verschont. Außerdem befindet sich im Altarraum die originale Grabplatte Lucas Cranach des Älteren.

Damit die Herderkirche langfristig ein Ort der Zusammenkunft und der Andacht bleibt, sammelte die Stiftung KiBa in den Jahren 2013 und 2016 Spendengelder, um die Sanierungsarbeiten zu finanzieren. Hierunter fielen auch Arbeiten am Taufstein und am Altar.

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Weitere schöne Kirchen in Thüringen

Die Thomaskirche in Erfurt

Im Jahr 1900 wurde der Grundstein für die Thomaskirche in Erfurt gelegt, die nach zweijähriger Bauzeit 1902 mit einem Festgottesdienst eingeweiht wurde. Bei Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs wurden Teile der Kirche stark beschädigt. Dadurch war die Kirche für die weitere Nutzung als Ort des Gebets und der Andacht nicht länger nutzbar. Erst 1950 wurde die wiederaufgebaute Kirche eingeweiht. In der DDR-Zeit verfiel die Kirche jedoch aufgrund des Mangels an Baumaterialien zunehmend. Erst zum 50. Jahrestag des Wiederaufbaus von 1950 konnte sie in angemessenem Zustand wieder eingeweiht werden.

Im Innenraum der Kirche birgt kostbare Schätze. Hierzu gehört zweifellos der dreiflügelige Altaraufsatz von 1445, der mit seinen imposanten Maßen von 6 Metern Breite und 2,3 Metern Höhe seinen Platz auf dem Altar gefunden hat. Dieses Meisterwerk gehört zum erlesenen Ensemble der vier herausragenden Erfurter Schnitzaltäre und wurde vermutlich zwischen 1440 und 1448 gestiftet. Der Mittelteil des Retabels zeigt die erhabene Krönung Mariens durch Christus, in der oberen rechten Reihe die eindrucksvolle Begegnung des Apostels Thomas mit dem göttlichen Erlöser. Auf der Rückseite sind in meisterhafter Handarbeit Szenen aus der Passion Christi dargestellt. Diese werden während der Passionswochen feierlich geschlossen, um den Gläubigen die tiefe spirituelle Bedeutung dieser Ereignisse vor Augen zu führen.

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Die Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Brüderkirche in Altenburg

Die evangelische Brüderkirche in Altenburg wurde zwischen 1902 und 1905 in einer Kombination aus neugotischen Elementen und Formen des Jugendstils erbaut. Sie besteht aus rotem Backstein, der mit weißen Akzenten aus Werkstein abwechslungsreich verziert ist. Der Vorgängerbau, eine Franziskanerkirche, wurde 1901 abgerissen, nur die vermauerte Fürstengruft von 1627 blieb erhalten. Der Turm der denkmalgeschützten Kirche ist 76 Meter hoch und daher weithin sichtbar. Heute bietet die Kirche 800 Menschen Platz.

Die Innenausstattung der Kirche präsentiert sich in einer eindrucksvollen Kombination aus weißem Backstein und kunstvollen Verzierungen, die Elemente des Mittelalters und des Jugendstils harmonisch miteinander verschmelzen lassen. Im Altarraum erstrahlen majestätische Rosettenfenster über Wandbildern von Moses und Johannes dem Täufer und tauchen den Altar in ein sanftes Tageslicht. Der Altar selbst besteht aus edlem französischem Kalkstein und wurde im neugotischen Stil kunstvoll gestaltet. Dieser Kontrast zwischen der hellen Pracht des Altarraums und dem dunklen, filigran verzierten Eichenholzgestühl sowie der Kanzel, auf der das Haupt Christi dargestellt ist, verleiht dem Inneren der Kirche eine faszinierende Atmosphäre.

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Der Dom der Rhön in Helmershausen

Als sich Helmershausen nach dem Dreißigjährigen Krieg wirtschaftlich erholt hatte, entwickelte sich der Ort auch zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Region. Eine größere Kirche wurde notwendig, doch erst im Jahr 1736 begann der Abriss des alten Mauerwerks und die darauffolgende Grundsteinlegung. So entstand bis zum Jahr 1777 aus einer kleinen Dorfkirche ein imposanter Bau im Stil des fränkischen Barock, der mit seinem 48 Meter hohen Turm ein faszinierendes Gesamtbild abgibt.

Das Innere der Kirche beeindruckt durch mächtige Rundsäulen, dreigeschossige Emporen und ein prächtiges hölzernes Tonnengewölbe im Kirchenschiff. Der reich verzierte Taufstein stammt aus dem Jahr 1657. Der Kanzelaltar wird von Moses und Johannes dem Täufer flankiert, die Kanzel selbst zieren Darstellungen der vier Evangelisten. Besonders bemerkenswert sind die Figuren Martin Luthers und Philipp Melanchthons neben der Christusfigur auf dem Altar. Um den gotischen Chorbogen, der bei der letzten Restaurierung wiederentdeckt wurde, malte Johann Jacob Gehres zwischen 1751 und 1753 einen prunkvollen Vorhang. Die Brüstungen der Emporen sind mit Bibelsprüchen und Leinwandbildern geschmückt, darunter Szenen aus der Passion Christi, von Aposteln und Propheten.

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